Die Macht der Gewohnheit
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Dieser weithin bekannte Ausspruch mag zunächst verwundern, weil er uns in unsere tierische Vergangenheit zurückführt, aber er ist aus evolutionsbiologischer Sicht völlig richtig. Gewohnheiten brauchen schließlich keine bewusste Steuerung durch unseren Denkapparat, sondern laufen von selbst ab. Das hat uns in der Vergangenheit unser Überleben gesichert. In lebensbedrohlichen Situationen war es uns so möglich, durch ständige Wiederholung einprogrammierte Aktionsmuster ohne Zeitverzögerung abzurufen und nach ihnen zu handeln. Es ist schwierig, diesen unbewussten Vorgängen zuwiderzuhandeln, weil man sich dafür aktiv und bewusst über diese hinwegsetzen müsste. Viele Gewohnheiten sind uns aber eben gar nicht bewusst. Unseren Mitmenschen können sie jedoch viel über uns preisgeben.
Einige unserer Verhaltensweisen resultieren ebenso aus Gewohnheiten und sind uns teilweise durch unser Umfeld anerzogen worden. Gewohnheiten sorgen außerdem dafür, dass wir uns wohlfühlen. Mit Gewohnheiten zu brechen, ist sehr schwierig. Wer das nicht wahrhaben will, braucht nur einmal seine Hände zu falten und sich zu merken, welcher Daumen oben liegt. Jetzt faltet man die Hände bewusst so, dass der andere Daumen oben liegt. Ein ungewohntes Gefühl. Bis man es einige Male gemacht hat.
Auch richtig: wohl fühlen