Hammer und Nagel
Ein Vater hatte einen Sohn, der ständig ärgerlich wurde und ausrastete. Der Vater gab ihm daher eine Tüte voller Nägel und einen Hammer. Jedes Mal, wenn der Sohn wütend wurde, sollte er einen Nagel in einen der Zäune in der Nähe hämmern. Etliche Nägel schlug der Junge bereits am ersten Tag ein. Aber als die Tage vergingen, brauchte der Junge immer weniger zu hämmern. Denn letztlich fand der Sohn heraus, dass es leichter war, nicht wütend zu werden, als so viele Nägel in die Zäune zu schlagen. Als er dann gar nicht mehr ausrastete, verlangte der Vater von ihm, dass er jeden Tag, den er nicht wütend wurde, wieder einen Nagel aus dem Holz herausziehe. Als er auch dies bewältigt hatte, meinte der Vater, dass er sehr stolz auf ihn sei. Doch ein Blick auf den Zaun zeige, dass er voller Löcher ist. Er sei nicht mehr derselbe wie früher. Auch die Menschen trügen Narben davon, wenn man etwas im Ärger zu ihnen sagt. Eine Entschuldigung sei nur eingeschränkt hilfreich, denn die Wunde bleibe bestehen.
(Frei nach der Geschichte "Die Nägel im Zaun" von unbekanntem Verfasser)